oder:
“Die Musik ist die einzige Sprache der Welt, die alle Menschen verstehen können”
von Cote Zuazu Moneo, 2. Kurs NA
Mein lieber Freund Javier Romé, der Direktor der Gemeindemusikschule von Tudela, rief mich an. “Cote”, sagte er, “nächsten Samstag kommt ein junges deutsches Orchester, und du sollst mir helfen. Du kannst Deutsch, oder?” Was?… Super!, denke ich, vierzig oder fünfzig Deutsche für mich ganz allein! Dann geriet ich in Panik, und suchte nach Hilfe bei meinen Sprachschulkollegen und Lehrern, aber niemand hatte Zeit oder Gelegenheit, mir zu Hilfe zu eilen. Gut, besser, alle die Römer für mich, wie Obelix sagen würde.
Der erste Eindruck: deutsche Disziplin
Der Beginn war ein bisschen kompliziert, weil die Tudelaner Musikschule in der Mitte der Altstadt liegt, und um die Mitte herum ist der Verkehr verboten. Die jungen Musiker mussten ihre Instrumente zum alten jesuitischen Kloster, das die Musikschule beherbergt, spazieren führen. Ohne ihr Wissen gingen sie an dem Dominikanerin Kloster und dem Kloster von einer Nonnenkongregation vorbei, dessen Gebäude im achtzehnten Jahrhundert errichtet wurde, und auch vor dem neuen Kloster des Jesuitenordens, das neunzehnhundert errichtet wurde. Die Altstadt Tudela ist mit einem klösterlichen Gürtel umgeben.
Sogleich kamen im Kloster die jungen Musiker an, nahmen Platz auf der Bühne und gleichzeitig bereiteten sie ihre Instrumente vor. Während der Leiter alles um den Schauplatz herum einrichtete, fingen die Musiker an, ihre Instrumente zu stimmen und sogar im Ganzen unter der Leitung vor der Konzertmeisterin zu proben. Dann nahm der den Taktstock und die Nacht brach auf den Hof langsam an.
Das Konzert
Der Musikabend fing mit einem Streichkonzert von A. Vivaldi an. Sehr gut interpretiert, mit Entschlossenheit bei dem Einsatz. Unsere jungen Musiker wurden plötzlich, genau um neun Uhr, von den stündlichen Glockenschlägen der Glockentürme, die in der Nähe des alten Klosters liegen, begleitet.
Von den Bäuerlichen Liedern, auf Latein “Carmina Burana”, eine Sammlung weltlicher mittelalterlicher Gedichte, die in dem bayerischen Kloster Benediktbeuren aufbewahrt wird, bietet der Leiter uns eine instrumentale Fassung an. Wir mussten uns leider damit abfinden, die junge Sopransängerin Maike das Lied “In Trotina” nicht singen zu hören. Wahrscheinlich würde die letzten Noten der letzten Phrase (die bekannte “… ad iugum tamen suave transeo”) von ihr grenzenlos länger gemacht.
Nach einer kleinen Pause kam der Rockteil des Konzerts. Das Sinfonieorchester wurde mit den Rockmitgliedern verstärkt, und den Kreuzgang des alten Klosters wurde von den Liedern von Queen und Jimi Hendrix gefüllt. Maike und Parveen sangen und tanzten, aber alle, die auf dem Schauplatz waren, spielten die Hauptrollen.
Der Imbiss
Nach dem Konzert gab uns Herr Romé einen Imbiss. Kurz davor räumten die Musiker aber nicht nur alle seine Sachen, sogar die Stühle der Zuschauer auf! Deutsche Disziplin, oder? Da konnten wir uns mit unseren deutschen Freunden unterhalten. Der junge Klavierspieler, kaum 13 oder 14 Jahre alt, versuchte das Lieblingsspiel des Tudelaner Direktors zu machen: die Sache besteht darin, auf dem Ellbogen vier oder fünf Münzen zu stellen, und dann die Münzen mit der Hand des gleichen Arms aufzufangen.
Der Abschied
Kurz vor elf Uhr führte sie der deutsche Bus zurück nach Pamplona. Das war für uns ein toller Abend, ein musikalischer und intereuropäischer Abend.
Die Musik ist die einzige Sprache der Welt die alle Menschen verstehen können, stimmt, aber als Europäer sollten wir auch meistens zwei europäische Sprachen außer Englisch lernen, glaube ich.
Warum nicht Deutsch? Die “Escuela Oficial de Idiomas”, die Amtliche Sprachschule von Tudela wartet auf euch!
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